Games Workshop sagt Goodbye zu Warhammer?

Gut, ich muss zugeben, der Titel ist etwas reißerisch gewählt, aber keine Angst das wird nicht zur Regelmäßigkeit werden. Was bewegt mich zu diesem Titel? Nun seit einiger Zeit kommt immer wieder das Gerücht auf das Games Workshop die Ausrichtung der Firma ändern möchte, vom Spielehersteller zum reinen Miniaturenhersteller, quasi back to the roots.

Was bedeutet das genau? Angeblich ist GW der Meinung das der Großteil ihrer Kundschaft nicht an dem Spiel Warhammer Fantasy, Warhammer 40.000 oder Der Hobbit interessiert sind sondern einzig und allein an den Miniaturen, unabhängig davon was sie können(auf die Regeln bezogen). Also rein für die Vitrine gedacht. So könnte es dazu führen das Games Workshop nach und nach von den Regeln und der Entwicklung solcher ablässt und sich nur noch auf die Produktion von Miniaturen im High-Premium Segment konzentriert, eben für Sammler und nicht für Spieler.

Vor kurzem gab es dazu auch ein Interview mit Rick Priestley(ehemaliger Mitarbeiter bei GW) bei BoLS. Was darauf folgte war eine rege Diskussion ob Games Workshop seine Kunden richtig versteht oder nicht und ob diese neue Ausrichtung den Untergang der Firma bedeuten könnte.

Ich habe lange darüber nachgedacht und normalerweise melde ich mich nicht so öffentlich zu Wort (zuletzt geschehen im Falle „Citadel Finecast“), aber dieses Thema lässt auch mich einfach nicht los. Zum einen kann ich es mir nicht so richtig vorstellen das Games Workshop wirklich diesen Weg einschlagen möchte, zumindest aktuell und in naher Zukunft spricht nichts für diese Wende. So ist (angeblich) eine neue Warhammer Fantasy Edition in Arbeit, für Warhammer 40.000 erscheinen laufend Supplements und kleinere Armee-Releases, sowie Dataslates. Eigentlich so viele Regeln wie nie zuvor. Auch bei Forge World gibt es keine Anzeichen dafür, so wurde erst zuletzt auf dem Horus Heresy Weekender über kommende Regelbücher informiert, wenn ich mich nicht irre bis ins Jahr 2017 hinein. All das lässt mich an diesen Gerüchten zweifeln.

Andererseits kenne ich auch die andere Seite, unter anderem nur zu gut von mir selbst, vielleicht geht es dir/euch so ähnlich. Man kauft Modelle die man eigentlich gar nicht für seine Armee benötigt oder die man nicht vor hat so schnell einzusetzen, aber sie gefallen einem einfach und somit werden sie gekauft, oftmals auch zusammengebaut und bemalt. Anschließend landen sie dann im Regal oder in einer Box…ungenutzt. Zudem kenne ich genügend Leute die an dem Spiel „Warhammer“ überhaupt kein Interesse haben, seien es die Regeln oder Zeitmangel, oftmals steht auch der reine Modellbau-Part im Vordergrund, dass zusammenbauen und bemalen, unabhängig von den „Fähigkeiten“ des Modells im Spiel.

Dieser Part der Hobbygemeinschaft scheint es zu sein auf den Games Workshop nun ein Auge geworfen hat. Ob dieser groß genug ist um GW weiterhin am Leben zu erhalten und vielleicht sogar zu einem Wachstum zu verhelfen…nun, so ganz kann ich es mir nicht vorstellen. Es kommen wohl interessante Zeiten auf uns zu in den nächsten Jahren, nicht vergessen darf man hier auch die Entwicklung rund um 3D -Drucker für den Privatgebrauch, auch hier wird es spannend zu sehen wie Games Workshop mit dieser Technologie umgeht.

Persönlich hoffe ich das alles so bleibt wie es ist, was die Ausrichtung angeht. Ich liebe es Miniaturen zusammenzubauen, umzubauen und zu bemalen, auch wenn letzteres mit unter einige Jahre dauern kann. Genauso liebe ich es aber auch die Modelle in die Schlacht zu führen und epische Schlachten oder atmosphärische Missionen zu erleben. Ich weiß nicht ob ich weiterhin Warhammer Miniaturen kaufen würde wenn es kein Spiel mehr dazu geben würde.

Wie seht ihr die Sache? Würdet ihr weiterhin Modelle von Games Workshop kaufen, auch wenn es keine Regeln, kein System mehr dafür geben würde? Begrüßt ihr sogar den Schritt, weg vom Spielehersteller, hin zum reinen Miniaturenhersteller? Ich würde mich über eure Sichtweise in den Kommentaren freuen.

Roman

Danamor/Roman beschäftigt sich nunmehr seit mehr als 25 Jahren mit dem Hobby Modellbau. Angefangen in jungen Jahren mit Revell Bausätzen ging es nach einigen Jahren weiter mit Tabletop/Wargaming Miniaturen (daher auch der Name der Webseite), auch da folgte nach einiger Zeit eine Pause. Derzeit beschäftigen ihn die verschiedensten Themen, die da wären; Standmodellbau, Modelleisenbahn, RC Fahrzeuge und Funktionsmodelle, Klemmbausteine uvm. Hinzu kommt auch noch eine Begeisterung für Elektrotechnik. Es sollte also auf W6-Tabletop nie langweilig werden.

Das könnte dich auch interessieren …