Rezension: Titan Forge – Demon Slayers Heavy Veteran Shoulder Pads & Robes
Titan Forge ist eine relativ neue Firma aus Polen, die in kurzer Zeit bereits ein beeindruckendes Programm an Miniaturen, Upgrades und Bases aus Resin aufgebaut hat. Wir haben von der Firma freundlicherweise gleich vier Produkte für Rezensionen zur Verfügung gestellt bekommen. Heute werfen wir einen Blick auf zwei Upgrade Packs für die „Demon Slayers„, die Heavy Veteran Shoulder Pads und die dazu passenden Roben.
Mit ihren Demon Slayers-Bitz stoßen die Jungs aus Polen in eine kleine, aber feine Marktlücke vor. Denn alle Standardeinheiten der Grey Knights lassen sich mehr oder weniger aus lediglich zwei Bausätzen basteln, den Standard-Grey Knights und den Grey Knights-Terminatoren. Beide Packungen sind dadurch zwar voller Waffen und anderer Teile, aber spätestens nach einigen Packungen sehnt man sich nach etwas Abwechslung… und hier kommen die Sets von Titan Forge wie gerufen…
Geliefert werden die Teilchen in einem schlichten, aber passenden Blister. Bei unseren Rezensionsexemplaren waren die Teile für die „Heavy Veterans“ gemeinsam in einem Blister – vielleicht ein Zeichen dafür, dass Bestellungen bei Titan Forge noch individuell zusammengestellt oder sogar gegossen werden.
Schauen wir uns zuerst die Heavy Veteran Shoulder Pads an. Das Set umfasst fünf Schulterpanzer, die entsprechend der Konventionen der Games Workshop Space Marines für die rechten Schultern gedacht sind.
Das Resin, das Titan Forge verwendet, ist stabil, aber weicher und elastischer, als man es z.B. von Forge World, Micro Art oder Scibor gewohnt ist. Es läßt sich sehr gut mit Messer, Gußgratkratzer oder Feilen bearbeiten. Der Guß der Bitz ist sauber, die wenigen Luftbläschen, die ich fand, sind ausschließlich auf der Innenseite zu finden.
Die Bitz werden ohne Gußkanäle geliefert. Gußgrate sind de facto nicht vorhanden, auf der Innenseite und entlang der Kanten kann aber ein wenig Nachbearbeitung nicht schaden.
Bei der Modellierung gibt es nichts zu meckern – die Reinheitssiegel und Pergamentstreifen sind fein modelliert, jeder Schulterpanzer steckt voller Details. Auch im Vergleich mit Schulterpanzern aus dem Set der Grey Knights Terminatoren können die Panzer aus Polen mehr als bestehen.
Beim Einsatz der Schulterpanzer – in meinem Fall verwendete ich sie für Grey Knights-Terminatoren – stellten sich relativ wenig Probleme, auch wenn die Paßgenauigkeit besser sein könnte. Allerdings ist einer der Schulterpanzer (der mittlere im ersten Bild) ein bisschen zu klein, bei ihm schaut deutlich das darunterliegende Schulergelenk der Miniatur hervor – was freilich nach der Bemalung kaum noch auffallen dürfte.
Auch die Heavy Veterans Roben können in Punkto Modellierung und Guß überzeugen. Anders als die Schulterpanzer finden sich hier entlang der Kanten z.T. deutliche Gußgrate. Nach der Bemalung dürfte man sie zwar nicht mehr wirklich wahrnehmen, aber ich würde empfehlen, sie abzufeilen oder (wie ich) vorsichtig mit dem Messer zu entfernen.
Mehr noch als bei den Schulterpanzern schlagen die Roben die eine im Grey Knights-Bausatz um Längen. Was Detailreichtum und Phantasie angeht, spielen diese Bitz ganz vorne mit.
Allerdings führt dieser Detailreichtum zu Einschränkungen für den Modellbauer, die nicht verschwiegen werden dürfen. Zum Einen sind die Roben so gestaltet, dass jede exakt zu einem der Beinpaare im Terminatorenbausatz der Grey Knights passt – freie Variation ist hier nicht (oder nur unter Einsatz von Green Stuff) vorgesehen, gerade wenn man die Roben mit anderen Terminatoren-Bausätzen einsetzen will.
Zum Anderen schränken die Roben stark die Positionierung der Oberkörper ein. Beim Zusammenbau ist es deswegen wichtig, zuerst Beine und Roben zu kleben und erst dann zum Oberkörper überzugehen. Die Oberkörper im Grey Knights Terminatoren-Bausatz tragen zum Teil herunterhängende Elemente wie Ketten oder Reinheitssiegel – ich empfehle, diese zuerst abzuschneiden/-feilen. Für maximale Flexibilität würde ich sogar empfehlen, als Oberkörper die schlichten Teile aus dem normalen Terminatoren-Bausatz zu verwenden – die Grey Knights-Bausätze bieten genügend Bitz, um diese „stilecht“ umzugestalten.
Hier noch ein paar Impressionen der fünf Paladine, die ich mithilfe der Bitz gestaltet habe:
Links sieht man den einen nicht ganz ideal ideal geformten Schulterpanzer. Ich nehme an, ich hätte hier das darunterliegende Schultergelenk abarbeiten sollen – beim nächsten Mal mache ich es so.
Hier noch alle fünf Schulterpanzer.
Mein Fazit: für 5 € pro Set erhält man einen mehr als guten Gegenwert um entweder ganze Eliteeinheiten (wie den Paladinen der Grey Knights) auszustatten, oder sich eigene Anführer zu basteln, die aus der Masse der Figuren herausstechen. Die z.T. überladenen Details mögen wohl nicht allen gefallen – ich finde sie gelungen und passend.
Auch wenn man „Angst“ vor den Finecast-Blistern der Charaktere der Grey Knights hat – z.B. Kaldor Draigo, jenem Liebling der Powerspieler – die Bitz von Titan Forge sind ideal, um zum Eigenbau zu schreiten.
Vielen Dank an Titan Forge für die freundliche Bereitstellung der Rezensionsexemplare.
Link: Titan Forge
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